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Die Stadt Elberfeld wirbt im frühen 20. Jahrhundert damit, die meisten Parkanlagen in den preußischen Rheinlanden zu haben. 1807 wurde einer der ältesten Volksgärten Europas auf der Hardt von Bürgern für Bürger angelegt. Dieses Erbe fortzuschreiben und bekannt zu machen, in der Stadt und weit über die Region hinaus, ist unser erklärtes Ziel: „Wuppertal, die Großstadt im Kranz der grünen Berge“.
„Bewaldete Höhen mit dazwischenliegenden grünen Tälern, weit ausgedehnte Anlagen, die ohne grosse Mühe zu erreichen sind, sind hier in grosser Fülle mehr als in irgend einer andern deutschen Industriestadt vorhanden und verschafften Elberfeld den Ruf einer „Großstadt im Kranz der grünen Berge.“ Otto Schwacke, Köln 1931
Europäisches Gartennetzwerk
Wuppertal gehört nach wie vor zu den Städten mit den meisten Gartenanlagen und zu den grünsten Städten der Bundesrepublik, denn Wuppertal ist umgeben von Gärten, Wäldern und Wiesen, die sich zum Teil bis in die Stadtkerne ausdehnen.
Der Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal e. V. hat, um die qualitätsvollen Gartenanlagen des 19. bis 21. Jahrhunderts auch außerhalb Wuppertals bekannt zu machen, erreicht, dass einige für die Geschichte der Gartenkunst bedeutende Anlagen zwischen 2013 – 2024 als Partnergarten in das Europäische Gartennetzwerk EGHN aufgenommen wurden. Im Wuppertaler Stadtgebiet sind das die folgenden Gärten:
Damit wurde erreicht, dass Wuppertal, Remscheid und Solingen nun auch mit bedeutenden Gartenanlagen in Verbindung gebracht werden. Die Aufnahme der Gärten, als für die Geschichte der Gartenkunst wichtige Zeugnisse, wird zu einer deutlichen Verbesserung der Außenwahrnehmung der Städte führen.
Es hat sich gezeigt, dass bürgerliches Engagement in Wuppertal weiterhin vorhanden ist, denn die Aufnahmegebühr für das EGHN und die jährlichen Mitgliedsbeiträge wurde und werden im Wesentlichen vom Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal e.V., vom Barmer Verschönerungsverein, vom Zoo-Verein Wuppertal e.V. und der Cragg Foundation übernommen.
Die Zugehörigkeit zum Europäischen Gartennetzwerk bewirkt u.a., dass
- über die mehrsprachige Website des EGHN (deutsch, englisch, französisch, niederländisch) die Gärten des Bergischen Städtedreiecks mit ca. 170 hochwertigen Gartenanlagen in der Europäischen Union vernetzt sind und sich Nutzer der Website jederzeit über die Gartenanlagen in Wort und Bild informieren können (www.eghn.org).
- Die Gärten des Bergischen Städtedreiecks in einem erweiterten kostenlosen Gartenführer, den der Landschaftsverband Rheinland für die in seinem Verbandsgebiet liegenden Gärten in Kürze veröffentlicht, in Wort und Bild vorgestellt werden. Der Gartenführer ist viersprachig (deutsch, englisch, französisch, niederländisch)
- die Gärten in einem Katalog für GartenKulturReisen zweisprachig (deutsch, englisch) unter Skulpturen im Park und Meisterwerke in Wuppertal auf internationalen Touristikmessen beworben werden.
Text: Dirk Fischer
Erstveröffentlichung in den Nord-West-Stadt-Nachrichten April 2015 S. 4-9, des Born-Verlags. In der vorhergehenden Ausgabe der Nord-West-Stadt-Nachrichten ist das Gartendenkmal Hardt/Botanischer Garten ausführlich vorgestellt worden. Weitere Gärten werden in zukünftigen Veröffentlichungen folgen. Siehe auch „Weitere Veröffentlichungen“ →

Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas
Die Initiative „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ arbeitet daran, die Gartenschätze diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze zu heben und touristisch zu vermarkten. So können das regionale Profil geschärft und beeindruckenden Kulturschätze sichtbar gemacht, erhalten und für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden. Fünf der Wuppertaler historischen Parkanlagen sind inzwischen Teil dieser Initiative:
Sie können dadurch helfen, vielversprechende regionale Entwicklungsperspektiven und messbare regionale Beschäftigungseffekte zu unterstützen, indem sie das Image unserer Stadt und Region entscheidend positiv prägen. Erfahren Sie mehr unter www.strasse-der-gartenkunst.de.
Tafeln zur Parkgeschichte
Dem Spaziergänger bieten bebilderte Informationstafeln am Wegesrand einen Blick in die Historie des Parks. Der Gang durchs Grüne erhält damit eine historische Dimension, die von Gartenkunst über Baukultur bis zu sozialen Zusammenhängen reicht. Vertiefende Informationen bieten für einige Anlagen Parkführer. Die Tafeln sind im charakteristischen Rot gestaltet, das als Wiedererkennungsmerkmal die Produkte des Fördervereins vereint. Ein typisches Blatt kennzeichnet jeden Park.
De Weerth Garten. 2006
4 Tafeln mit Rosskastanienblatt umreißen den Wandel von der Gründung des Privatgartens durch Peter de Weerth über den Villengarten seiner Söhne bis zu seiner Öffnung als Stadtpark.
Hardt. 2007
6 Tafeln mit Rhododendronblatt liefern Hintergründe zu den einzelnen Parkräumen der vielteiligen Anlagen aus 2 Jahrhunderten. Der Bogen reicht von der Alten Hardt und den Privatgarten Eller über das Steinsche Gut und die Siesmayer-Anlage bis zum Schulgarten und der Neuen Hardt.
Nordpark. 2009
5 Tafeln mit Esskastanienblatt geben Einblick in das einstige Nebeneinander von Bauernhof und Fabrikanten-Bellevue, die Rolle des Nordstädter Bürgervereins, die Parkgastronomie und die Stadtentwicklung um den Park herum.
Hohenstein. 2009
Die Tafel mit Efeublatt erinnert an den Barmer Sonntagsspaziergang vor 200 Jahren und die Einbettung des Hohensteins in eine Parkanlage durch den Gartenarchitekten Stüting. Auf weiteren 6 Tafeln geben Schüler der benachbarten Schule Hohenstein Kurzinformationen zu Baumarten.
Nützenberg. 2015
Die große Tafel behandelt Grundbesitzer Platzhoff und den Wasserstollen im Berg, die beiden kleinen widmen sich dem Weyerbuschturm und dem gleichnamigen Knopffabrikanten
Friedenshöhe. 2021
Die Tafel mit Eichenblatt geht auf die Initiative des Elberfelder Verschönerungsvereins, die Stiftungen des Ehepaar von der Heydt und die frühere Ausflugsgastronomie ein. Die Tafel verdankt sich einer privaten Spende.
Von der Heydt-Park. 2021
Die Tafel mit Buchenblatt spannt den Bogen vom „Friedenshain“, über den Parkstifter August von der Heydt und die einstige Gastronomie bis zu den angrenzenden Kirchen.
Klophauspark. 2021
Die Tafel mit Spitzahornblatt streift die Villa Lilienthal samt Pavillon, den Privatgarten Klophaus und die öffentliche Parkanlage.
Engelsgarten. 2021
Die Tafel mit Glockenblume bringt den Vorbeigehenden in die Position, auf das zerstörte Geburtshaus von Friedrich Engels zu blicken, dessen Verortung heute durch Parkplatz und Brücke erschwert ist.

Faltkarten
Als praktischer Begleiter für die Erkundung der grünen Anlagen hat der Förderverein die kleinen Faltkarten konzipiert. Ihre Spezialfaltung erlaubt den schnellen Blick auf eine Karte und einige knappe Informationen zu Anlagen, Parkräumen, Bauten und Denkmälern.
Wuppertals grüne Anlagen. 2007, 2010, 2018
Das Netzwerk Wuppertals grüne Anlagen arbeitete erstmalig bei der Erstellung der Faltkarte mit den besten Parks und Wälder 2007 zusammen. Die veränderte Neuauflage kam 2010 heraus. Sie lag auch der 1. Auflage des Parkführers Waldanlage Nordpark bei. Die 2018 erschienene Faltkarte orientiert sich an den Themen des EGHN.
Hardt 2013
Zum 200. Geburtstag der Parkanlage erschien 2013 die Faltkarte. Sie ist auch dem Parkführer Gartendenkmal Hardt beigegeben.
Barmer Anlagen 2014
2014 erschien die Faltkarte zum 150. Jubiläum des Barmer Verschönerungsvereins. Sie liegt auch dem Parkführer Barmer Anlagen bei.
Nordpark 2017
Die Faltkarte erschien 2017 zum 125. Jubiläum des Nordstädter Bürgervereins. Sie ist auch dem Parkführer Waldparkanlage Nordpark beigegeben.